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Beck, Ulrich_1983_Jenseits von Stand und Klasse?

Notizen_Beck

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Struktur sozialer Ungleichheit in entwickelten Ländern -> Stabilität
Aber auch kollektive Abstiege (Abitur -> Notendurchschnitt)
Neue soziale Ungleichheiten (?)

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Aus dem wissenschaftlichen Diskurs rausgefallen
Politischer und öffentlicher Diskussion als Gradmesser für tatsächliche Entwicklung (?)
-Jenseits von Klassen
Paradoxie: Konstant sind die Verteilungsrelationen, geändert haben sich die Lebensbedingungen durch Verschiebungen im Niveau (Wirtschaftsaufschwung, Bildungsexpansion)
-Subkulturelle Klassenidentitäten fallen weg, stattdessen Diversifizierung und Individualisierung von Biographien und Lebenslagen

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Fahrstuhleffekt: Niveau verschiebt sich mit ohne Auswirkungen auf die Relationen untereinander zu haben, aber der Anstieg/Abfall an sich größere Bedeutung als Verschiebung der Relationen
Wiederaufbau (50/60) Bildungsexpansion (60/70) -> Fahrstuhl für die schwächsten am besten, sogar wichtiger als bestehende Ungleichheiten (Was passiert eigentlich, wenn man das zuspitzt)

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Ungleichheit Forschung reduzierbar auf statistische Gleichverteilung (Hallo?)
Bezugshorizont und soziale Ausgangssituation müssen berücksichtigt werden (kann man auch als Verteilungsproblem betrachten)
Einfluss auf Lebensbedingungen: Mobilität (sozial, geographisch -> Weiß) + sozialstaatliche Sicherungssysteme

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Künstliche Binnendifferenzierungen zu gruppeninternen Auf/Abstieg + Konkurrenzbeziehungen in Zeit und sozial ausgeweitet und früher (neolib) + neue urbane Großstadtsiedlungen + Arbeitsmarktdynamik wächst (weniger Arbeitslose) -> Geminsamkeiten der Risiken + Erwerbsarbeitszeit sinkt -> Entfaltungs/gestaltungschancen

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+ Aushöhlung Sozialmoralischer Milieus
Der Forschung ist ihr Gegenstand weggelaufen, Schichtung doof
Gut dass sich die Ungleichheitsforschung nur mit den reichen Ländern auseinandersetzt

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Individualisierungsprozess (Schub)
Prozess der Individualisierung bisher normativ und beim Bürgertum, aber gilt auch in späteren Phasen für Lohnarbeiter
These: Mit Eintritt in den Arbeitsmarkt, immer weitere Individualisierungsschübe, getrübt von Kollektivschicksalen, erst bei relativer Prosperität und sozialer Sicherheit -> Auflösung ungleichheitsrelevanter/ lebensweltlicher Gemeinsamkeiten (DEUTSCHLAND)

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Es geht ums HANDELN, dafür spielen Klassen/ Schichten eine immer geringere Rolle (Vergleich zu Burzan)-> Menschen machen sich selbst zum Zentrum von Planung und Handlungen (ungleiche Verteilungsstruktur + klassenkulturelle Infrastruktur auseinander fallen und sich unabhängig voneinander entwickeln, also gerade nicht auflösen)
Individualisierung= historisch, spezifisch, widersprüchlicher Prozess der Vergesellschaftung
-Unter den Bedingungen des Wohlfahrtsstaates (davor gab es das also nicht)
-Produkt gesellschaftlicher Verhältnisse (Marx)
-Führt in konfliktreichen Modus der Vergesellschaftung 1. kollektiv individualisiert Existenzweise 2. Aber Kollektivität ist latent, weil ja jeder standardisiert individuell ist
-Das Bewusst werden dieser inneren Widersprüche kann zu Entstehung neuer soziokultureller Gemeinsamkeiten führen
-Z.b. Soziale Risiken, Überwindung der Isolation, übergreifende Klassenlagen -> Solidarität, Systematische Weckung eines Anspruchs auf „ein Stück Leben“) Auch Körper wirrd erwähnt, experimentelle soziale Beziehungen und Protestformen
I.Prozess = ein sozialer und kultureller Erosions- und Evolutionsprozess -> das Neue ist, wo er offen politisch wird, Bezug zum Privaten als treibende Kraft

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Verliert Soziologie durch Individualisierung ihren Gegenstand?
Nein weil (1) Überspitzung, es geht darum den Motor der Individualisierung zu theoretisch zu rekonstruieren, (2) I. kommt aus qualitativer Forschung (Anspruch auf Geld etc. u.), -> sozial Beziehungen aus eigenen Maßstäben, die real sind, aber Individualisierungsschub auch Grenzen, trotz staatlicher Sicherung, radikale Einbrüche und Inkonsistenzen+

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(3) theoretische Trennung zwischen Individualisierung 18. Jhdt. (Durchsetzung des Marktprinzips -> kollektive Vereinzelung, beruht auf Kapitalbesitz und Akkumulation, soziale+ politische Identität aus Kampf gegen Feudalordnung und Rechtssystem) und Arbeitsmarkt-Individualisierung (Bedingung: staatlich regulierter Arbeitsmarkt + Lohnarbeit, Erläuterung an Bildung, Mobilität und Konkurrenz
Bildung: Verknüpft mit I. -> Herauslösung aus Herkunftsmilieu (Massen Schicksal), universalistische Lehrbedingungen, ermöglicht Minimum an Selbstfindung + Reflektion, Selektiert individuelle Aufstiegsorientierungen, trotzdem formalisiert (individualisiertes Nadelöhr)
Mobilität: Herauslösen aus trad. Bindungen, Arbeitsmarkt setzt Mobilität in Gang und ist somit Motor der I.
Konkurrenz: mit Arbeitsmarkt verbunden, beruht auf Austauschbarkeit -> setzt den Zwang frei, der Inszenierung von Besonderheiten -> Individ. Unter gleichen in Beziehungs und Verhaltensfeldern, die durch Gemeinsamkeit gekennzeichnet sind

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Überlagern sich
Marx als I. Theoretiker: Übergang Feudal zu Industriegesellschaft -> Freisetzungsprozess, gleiches gilt auch im Kapitalismus
Freisetzungsprozess konterkariert durch kollektiv Erfahrung der Verelendung und Entfremdung

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Daraus ergibt sich Klassenkampf Dynamik (massenhaft, sukzessive Verschlechterung) -> Klassen an sich wird zur Klasse für sich (Solidarisierung)
Ind. Tritt dann auf, wenn Verelendung überwunden ist, ist also an komplexe gesellschat. Rahmenbedingungen geknüpft, Aspekte des Wohlfahrtstaates (m.u.)
Weber Pluralität von Lebenslagen, I. funktioniert nicht, weil Kontinuität von ständischen Traditionen -> Verschmolzen mit Kompetenz und Marktchancen zu sozialen Klassen, Normen Relikte aus Vorkapitalismus

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Stimmt für erste Hälte 19, intergenerative Mobilitätsbarrieren
Für Hälfte 2 nicht -> durch Bildung, Mobilität und Konkurrent

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Durch Bildungsabhängigkeit -> Binnen Differenzen -> neue soziale Binnen Hierarchien
Neue Stadtsiedlungen -> Vereinzelung, Soziales Vakuum oder Subjekt als entscheidender Faktor für gestaltung der Beziehungen,

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Einsamkeit, als vorherrschendes Beziehungsmuster, Nachbarschaft nicht nach Orts, sondern Interessen etc.

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o. woher kommt denn diese These?
Redundanz

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Grundzüge einer individualisierten Struktur sozialer Ungleichheit
Privatisierte Lebenswelt ->neue Untereinheiten (Umwelt füreinander)
Lebensweltliche Bezüge nehmen den Charakter von Sozialbeziehungen in Großorganisation (austauschbar)
Familie wird anders, Frauen arbeiten, Austauschbarkeit der Ehe, Single Dasein

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Vereinzelung der Hausfrau als Sinnbild der in. Gesellschaft, Probleme der Verteilung von Lasten und Risiken immer deutlicher
In. Als Vergesellschaftungsprozess der I. unmöglich macht (im Sinne von Autonomie) -> Rausreißen aus Versorgungsbezügen, gleichzeitig Abhängigkeit durch Verhältnisse/Regulierungen, die man nicht beeinflussen kann

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Koalitionen notwendig zu Bewältigung von Problemen, Situation- und themenspezifisch

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Kollektivschicksal wird individuell durch Trennung in Privatsphäre aufgelöst und führt so zu psychischen Problemen, erfahren über die kollektivität nur aus 2. Hand

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Pro Gewerkschaften zur praktischen Erfahrung der Gemeinsamkeiten
Wahrnehmungsformen werden privat und ahistorisch -> Biographien werden selbstreflexiv

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Gesellschaft im Planungsbüro des Lebens als Variable, die individuell gehandhabt wird, -> Umweltvariablen, wenn gesell. Verhältnisse + Determinanten gewisse Wege vorgeben/ verschließen, bezogen auf den Handlungsradius
Psychowelle als Gradmesser für I., aktives Handlungsmodell des Alltags (ich-Zentrierung) -> Subjektivierung von Konfliktlagen, gesellschaft. Problemlagen -> psychische Dispositive

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Gegenbewegung -> soziale Bewegungen ´, Herausbildung gemeinsamer Problemlagen, Massenkultur, Orga von Professionalisierung, regionale Kulturidentitäten
Qualifikation -> I., Land das Gegenteil (?)

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Jede Art von Besitz hemmt I. (Elite)

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Zwei falsche Argumente 1 Auf dem Boden des Kapitalismus hat die Arbeiterklasse Rechte erkämpft und sich so aufgelöst, 2. Kontinuität der Verhältnisse

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->Richtig Anfang einer neuen Form der Klassenbildung
Quelle von Gemeinsamkeiten nicht mehr aus Stallgeruch, sondern abstrakt/universalistisch -> Herstellung über besondere Methoden

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Problem der Gemeinsamkeiten, müssen auch als Gemeinsamkeiten erlebt werden, Gefahr Gemeinsamkeiten als Organisations/Expertenprodukt

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Klassencharakter: Verteilung und Generalisierung von Lohnarbeiterrisiken, -> trotzdem schwierig, weil dieses Problem, die auf Gewerk. Bzw. Polt. Ebene anzugehen sind, konkurrieren mit medizinischen und psyco. Ansätzen, die individuell auf Schicksale abgestimmt sind

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Direkte Agitation durch politischen Privatismus

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Enttraditionalisierung von Normen,







last updated january 2019